Unsere F-Klasse hat sich als Ziel ihrer Studienfahrt vom 28.06. bis 02.07.2010 Barcelona ausgeguckt.Und Tanja Lukawetz hat dazu einen ebenso detaillierten wie spannenden Reisebericht geschrieben. Die Fotos hat Georg Wagner gemacht. Vielen Dank dafür – und viel Spaß beim Lesen!
Viva Espana – Barcelona olé
Die Vorfreude auf die Klassenfahrt stieg spätestens am Sonntag Abend. Es ging von 28.06. bis 02.07. nach Barcelona. 5 Tage nichts als Sonne, Sommer, Strand und Meer. Das hatten wir uns wirklich verdient nach anstrengenden Wochen voller Klausuren. Wir, das ist die Februarklasse der Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen Max, Birgit, Elli, Jörg, Tanja, Georg und unser Klassenleiter, Herr Aumüller. Wir freuten uns schon riesig, und am Montag früh war es endlich soweit. Zum ersten Mal ging es für Herrn Aumüller auf zum Flughafen nach München. Es wird sein erster Flug werden, noch war alles sehr entspannt. Das sollte sich später ändern, doch da war noch etwas Zeit dazwischen. Eingecheckt war binnen weniger Minuten, und das erste Highlight der Reise waren zum Abschied aus dem schönen Bayern Weißwürste und Brezn im Biergarten des Airbräu.
Bei herrlichem Wetter ging es dann schließlich hoch in die Luft und ein zweistündiger Flug stand bevor. Mit Hilfe von Beruhigungstabletten war Herrn Aumüller bis auf Start und Landung und etwas zu wenig Beinfreiheit doch sehr wohl im Flugzeug und er freute sich schon auf viele schöne Fotomotive.
Nachdem das Gepäck geholt war, ging die Frage nach dem richtigen Bus um. Zum Glück hatten wir ja Georg dabei, der schon einen Spanisch-Kurs absolviert hattet. So war die Verständigung doch nicht so schwierig wie angenommen. Noch schnell eine Brise Meeresluft genommen und dann ab in den Bus Richtung Innenstadt.
An der Haltestelle angekommen, schlug uns erst mal eine Hitzewand entgegen und ließ uns nicht zum letzten Mal in dieser Woche ganz schön schwitzen. Wir machten uns auf den Weg zu unserem Appartement und erkundeten dabei ein bisschen die Umgebung der Wohnung. Wir waren von unserer Unterkunft sehr überrascht und angetan. Das Appartement war in Wirklichkeit noch gemütlicher und einladender als im Internet dargestellt. Die Verteilung der Schlafzimmer ging zum Erstaunen aller sehr schnell über die Bühne und so wurden erstmal Koffer ausgepackt. Jetzt ging es zum Einkaufen, es musste schließlich was fürs Frühstück beschafft werden. Über die günstigen Preise staunten wir nicht schlecht und freuten uns, dass wir endlich mal nicht sparen mussten. Am Abend wurde sehr fein geschlemmt und wir ließen uns die spanische Küche schmecken. Das Restaurant kann man echt nur weiterempfehlen, war die einstimmige Meinung und wir ließen den ersten „Urlaubstag“ gemütlich bei einem schönen Glas Wein ausklingen.
Am Dienstag war Sightseeing angesagt. Es war zwar wieder unglaublich heiß, aber wir freuten uns auf unsere Unternehmung. Es ging zuerst auf die Ramblas, die Einkaufsmeile schlechthin in Barcelona. Unmengen von Fotos sind hier entstanden, denn der Barock- und Romantikstil der Häuser und Bauten ist außergewöhnlich schön und vermittelt dieses tolle südländische Flair. Doch was ebenso verblüffend war, waren eine Vielzahl von modernen und lustigen Graffitis mit denen Garagentore verziert wurden. Palmen, Kakteen, Hibiskusblüten und Grünanlagen, die Schatten spendeten, trugen dazu bei, dass wir nicht ganz zerlaufen sind und uns dennoch wohl fühlten. Auch war für diesen Tag der Besuch des Schokoladenmuseums vorgesehen und wir waren fasziniert, was man aus Schokolade alles machen kann. Da war selbst Georg, unser Süßigkeitenspezialist beeindruckt. Abends war Fußball angesagt, zumindest bei Max. Es spielte ja Spanien gegen Portugal und das war ja wohl einen Fernsehabend wert. Ausgeklungen ist das erfolgreiche Spiel und der anstrengende Tag dann bei ein paar Cocktails und Bierchen in geselliger Runde, und es durfte auf jeden Fall viel gelacht werden.
Mittwochvormittag stand der Besuch des W-Hotels auf dem Programm. Das Hotel gehört zur Starwood-Kette und ist ein modernes 5*-Designer-Hotel. Erfahren haben wir einiges über die Philosophie und die Leitsätze des Hotels. Es wurde uns erklärt, dass jeder Wunsch des Gastes erfüllt wird, egal wie abwegig er ist. Doch das ist eigentlich in jedem Hotel üblich. Wir durften einige Zimmer anschauen, sowie die Präsidentensuite, die es uns sichtlich angetan hatte. Besonders begeistert waren wir vom Whirlpool auf dem Balkon. Auch die Aussicht war atemberaubend. Das Hotel liegt direkt am Meer und jedes Zimmer hat einen tollen Ausblick auf das strahlend blaue Wasser. Ein besonderes USP der Zimmer ist es, dass das Bett auf das Fenster ausgerichtet ist und man so jeden Morgen aufwacht und direkt aufs Meer blicken kann. So möchte jeder einmal Urlaub machen! Nachmittags wäre Strandseeing genau das richtige gewesen nach dieser Tour. Wir ließen uns aber doch von Georg überreden, noch ein bisschen durch die Stadt zu bummeln und einige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Erste Station war die Sagrada di Famillia, die sagenhafte Kirche Antonio Gaudis. An diesem Werk wird schon fast 2 Jahrhunderte gebaut und es ist noch lange nicht fertig. Wahnsinn, wie klein man sich vor so einer Kirche fühlt. Herr Aumüller kam mit dem Fotoapparat gar nicht mehr hinterher, so viel gab es zu entdecken. Anschließend ging es auf Gaudis Spuren weiter. Der Park Guell, ebenfalls von ihm entworfen, erinnert ein bisschen an Friedensreich Hundertwasser in Wien, und doch ist er ganz anders. Farbenfrohe Skulpturen und eigenartige aber bewundernswerte Gebäude und Architekturen machen den Park zu einem Erlebnis der besonderen Art. Ein ereignisreicher Nachmittag ging dem Ende zu und wir freuten uns auf einen tollen Abend. Wir hatten beschlossen, uns mit Fischspezialitäten am Hafen verwöhnen zu lassen. Und endlich gab es auch Paella, das typischste der spanischen Gerichte. Rundum zufrieden und vielleicht auch etwas zu voll gegessen sind wir an diesem Abend in die Betten gesunken.
Am nächsten Morgen war schon wieder zeitiges Aufstehen angesagt. Nicht mal im „Urlaub“ kann man ein bisschen ausschlafen! Aber wir wollten ja heute den berühmten Lebensmittelmarkt (Mercat de la Boqueria) direkt an den Ramblas besichtigen. Das frühe Aufstehen hatte sich definitiv auch gelohnt. Schon am Eingang entschädigte der Anblick der herrlichen und appetitanregenden Früchte und Gemüse die kurze Nacht. Es war beinah unglaublich, was man alles auf diesem Markt kaufen kann, und vor allem so günstig! Und für die Süßen unter uns gab es einen Eisstand und Gummibärchenstand nach dem nächsten. Zum einen beeindruckt, zum andern etwas angeekelt waren wir von der Fischauswahl. Alle erdenklichen Fischarten und Krustentiere wurden angeboten. Krebse und Hummer haben uns kritisch beobachtet (sie lebten alle noch), wussten sie doch nicht, ob sie nicht heut Abend auf unserem Teller landen würden. Wir haben uns dann doch für Garnelen entschieden, diese waren wesentlicher einfacher zuzubereiten. Mittags wurde es ziemlich voll und so wurde einstimmig ein Strandnachmittag beschlossen.Endlich kamen wir ans Meer und konnten uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Ein Sonnenbrand war hier schon mit eingerechnet, doch fiel er bei dem einen oder anderen etwas heftiger aus. Die Haut schält sich immer noch, wird erzählt. Doch den ganzen Tag kann man es in der Sonne auch nicht aushalten, so haben wir beschlossen, uns gegen Abend einen Geheimtipp als schönen Ausklang der Woche noch anzuschauen.Wir waren am Plaça d’Espanya, an dem herrliche Wasserspiele mit Musik stattfanden (Font Màgica, der Magische Brunnen). Ein wunderschönes Spektakel und irgendwie kam doch ein wenig sentimentale Stimmung auf, denn eigentlich war es grad viel zu schön um an nächsten Tag wieder nach Deutschland zu fliegen. Wir ließen uns die laue Abendluft um die Nase wehen und genossen die letzten Momente und Eindrücke der lebendigen Stadt in vollen Zügen. In dieser Nacht träumte jeder von den Erlebnissen der letzten Tage und war glücklich, eine solch schöne Klassenfahrt gehabt zu haben.Der Freitag verlief recht ruhig, denn jeder war mit Kofferpacken und Zusammenräumen beschäftigt. Außerdem mag man kaum glauben, wie anstrengend so ein Kurztrip sein kann. Wir waren alle ziemlich kaputt und freuten uns trotzdem wieder auf daheim. Die meiste Zeit verbrachten wir an diesem Tag am Flughafen, denn unser Flieger hatte Verspätung. Wir nutzten jedoch die verbleibende Zeit um gemeinsam nochmals die Woche Revue passieren zu lassen. Jeder erinnerte sich an ein anderes besonderes Highlight und wir waren uns einig, dass wir kein besseres Reiseziel finden hätten können. Nach einer schönen, erlebnisreichen, aber auch anstrengenden Woche kamen wir schließlich heil in München am Flughafen an, wo wir schon von unseren Liebsten erwartet wurden. Es gab ein großes Hallo, aber ein ebenso schnelles Auf Wiedersehen, und jeder freute sich an diesem Abend auf sein Bett.
Wir konnten auf unserer Klassenfahrt viele neue Eindrücke gewinnen und uns wird diese Woche, auch dank der vielen Fotos, noch lange in Erinnerung bleiben.