Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen

Blog der Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen

Terra Madre Vol.2: Eis, Presidi und Limpurger

Ein Kommentar

22.09.2016

Unser Tag beginnt früh, 6:30 Uhr, unsere Gastmutter Helena hat uns ein tolles Frühstück vorbereitet.

Michele, unser Gastvater bringt uns frühmorgens schon zum Bus zurück nach Turin.
Im Bus treffen wir die anderen Delegierten von gestern wieder, auch einen Teil unserer deutschen Kollegen.

Vom sympathischen Rohkostkoch bis zur Landwirtschaftsstudentin, alles dreht sich um gutes und nachhaltiges Essen.

Doch bevor es zum Kennenlernen der 140 Nationen geht, starten wir erstmal mit einer Stadtführung durch Turin, denn es steht ja alles im Zeichen der Regionalität.
Unsere Stadtführung beginnt am Piazza Palazzo di Città, dem Zentrum und Rathaus von Turin.

An den alten Toren der Stadt geht es entlang zum größten Markt Europas. Auf dem Porta Palazzo gibt es 6 Tage die Woche erntefrisches Gemüse, Nüsse bis hin zu Fleisch und Innereien alles, was das Herz begehrt.

Fleisch.jpgFleisch

nüsse.jpgHülsenfrüchte

 

Der Stadtrundgang bringt uns durch Galerien und Castellos zu einem der schönsten Orte heute, der La Via Del Gelato, der Straße aus Eis. 🙂
eis.jpg

Hier reiht sich ein Eisstand an den anderen, alle Sorten stehen im Zeichen der Biodiversifikation. Das bedeutet, dass es nicht das normale Pistazieneis gibt sondern mit Bronte-Pistazien aus Sizilien, die nicht im Großhandel und im Supermarkt erhältlich sind, sondern regional vertrieben werden, ein Presidi-Produkt.
kaffee.jpg
Presidi Kaffe aus Honduras

Presidi?
Das Presidi-Projekt wurde von der „Slow Food Stiftung für biologische Vielfalt“ 2000 ins Leben gerufen.

Presidi sind Beispiele einer neuen, nachhaltigen Landwirtschaft für den Erhalt lokaler Ökosysteme, regionaler Traditionen und Lebensmittel unverwechselbarer Qualität.

Während die Arche des Geschmacks Schützenswertes auflistet und vor dem Vergessen bewahrt, übernimmt das Presidio aktive Förder- und Schutzaufgaben.

Ein Presidio ist ein Netzwerk aus Landwirten, Lebensmittelproduzenten, Händlern, Köchen und bewussten Verbrauchern, die sich zusammen aktiv um den Erhalt bestimmter Pflanzensorten, Tierrassen, Lebensmitteln und Kulturlandschaften einsetzen.

(Zum genaueren Nachlesen: Presidi )

Das bringt uns zu unserem Interviewpartner heute!

Limpurger.jpg
Dieter Kraft und sein Sohn Manuel

Dieter Kraft ist Zuchtleiter und Berater für die rund 90 Betriebe in Schwäbisch Hall, die sich zur Züchtung und dem Vertrieb des Limpurger Rind entschlossen haben.

Mit den rund 600 Kühen erhalten Sie diese alte Rasse, denn schon im 19. Jahrhundert wurde berichtet, dass der Limpurger Ochse ein „ganz vorzüglich zartes, saftiges und wohlschmeckendes Fleisch“ hat.

Das können wir nur bestätigen, unser Carpaccio-Probierteller, aus der Semerrolle (Schwanzstück), überzeugt uns von diesem intensiven Geschmack. Die feine Marmorierung des Fleisches ist ein Zeichen dafür, dass das Fett im Muskel ansetzt und nicht außen herum.

Sechs bis acht Wochen bevor die 6 Jahre alten Ochsen geschlachtet werden, beginnt die Endmast. Während dieser Zeit bekommen die Ochsen die gewünschte Fettabdeckung und die damit einhergehende Marmorierung im Fleisch.

Dies kann im Stall, aber auch während der Vegetationsperiode durch Zufütterung auf der Weide erfolgen.

Weiter Impressionen vom heutigen Terra Madre Tag:

juli, clara, knoblauchdandler.jpgJulian und Clara am Stand der Knoblauch Räucherei

 

Austern.jpgAustern Tasting! Vielleicht ergattern wir morgen ein Interview.

 

honig.jpgLet it BEE! Im Zeichen der Biene.

Bis morgen!

Text und Fotos: Martin Platzer, Julian Daniel

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Ein Kommentar zu “Terra Madre Vol.2: Eis, Presidi und Limpurger

  1. Der Text macht mal wieder Lust auf hausgemachtes Eis und richtigen Kaffee. Sauguad 🙂

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