Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen

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Prämienprogramm der Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen


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Prämienprogramm der Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen

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Prämienprogramm der Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen

Fortbildung ist ein wesentlicher Schlüssel zum beruflichen Weiterkommen. Das ist allgemein bekannt.

Aber woher wissen Young Professionals, welche Möglichkeiten sie haben?

Sie sind auf Empfehlungen erfahrener Kollegen und Vorgesetzter angewiesen …

Haben Sie vor, Anderen über die Vorteile der Fortbildung zur/zum Staatlich geprüften Hotelbetriebswirt/-in und die Kompetenz der staatlich anerkannten Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen zu berichten? Sie wollen vielleicht auch Ihre Kollegen, Mitarbeiter oder Freunde von den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten in Garmisch-Partenkirchen erzählen?

Dafür wollen wir uns bei Ihnen mit einer besonderen Aufmerksamkeit bedanken.

Jeden Fortbildungsvertrag zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt an der Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen, der auf Grund Ihrer Empfehlung zustande kommt, honorieren wir mit einem

Gutschein über 200 € für das Sortiment von Amazon,

Aber das ist noch nicht alles!

Denn die Studierenden, die sich auf Grund Ihrer Empfehlung verbindlich für die zweijährige Hotelfachschule angemeldet haben, erhalten ebenfalls einen

Gutschein über 100 € für Amazon.

Als Studierende oder Ehemalige wissen Sie es ja am Besten:

An unserer Fachschule studieren Sie konzentriert in familiärer Atmosphäre. Unsere paxiserprobten Dozenten setzen sich mit großem Engagement für Ihren Erfolg ein. Absolventen der Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen befinden sich in Schlüsselpositionen in Hotellerie und Gastronomie – national wie international – sowie in zahlreichen anderen Branchen.

Zeigen Sie daher Wege auf – und stellen Sie dadurch sicher, dass es auch in Zukunft genügent Experten gibt, die neben der fachlichen auch die kaufmännische Praxis kennen und leben.

Hier finden Sie die erfoderlichen Dokumente zum Download:

Anmeldeformular auf Empfehlung

Normales Anmeldeformular

Unsere Schulbroschüre 2017

Die Zulassungsvoraussetzungen für ein Studium an der Hofa Garmisch sind:

Abgeschlossene Berufsschule und Berufsbildungsabschluss in einem gastgewerblichen Beruf mit einer Regelausbildungsdauer von mindestens zwei Jahren und mindestens ein Jahr berufliche Erfahrung in einer dem Ausbildungsberuf entsprechenden Tätigkeit oder eine mindestens siebenjährige Berufspraxis in der Gastronomie/ Hotellerie.

Die aktuellen Zugangsberufe sind:
  • Koch/Köchin
  • Restaurantfachmann/ -frau
  • Hotelfachmann/ -frau
  • Hotelkaufmann/ -frau
  • Fachmann/ -frau für Systemgastronomie
  • Fachkraft im Gastgewerbe
  • Hauswirtschafter/in

Neu seit Juni 2014:

  • Veranstaltungskauffrau/ -mann
  • Kauffrau/ -mann für Tourismus und Freizeit
  • Tourismuskauffrau/ -mann
  • Servicekauffrau/ -mann für den Luftverkehr
  • Luftverkehrskauffrau/ -mann
  • Kauffrau/ -mann für Verkehrsservice
  • Fachangestellte/ -r für Bäderbetriebe
  • Assistent/ -in für Hotel- und Tourismusmanagement

Die Schulaufsichtsbehörde kann in Härtefällen Ausnahmen von den genannten Voraussetzungen genehmigen. Zuständig hierfür ist die Regierung von Oberbayern. Bei der Ausarbeitung entsprechender Anträge stehen wir den Schulbewerbern gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Anrechenbare entsprechende Tätigkeiten in der Bundeswehr sind:

  • Diätkoch-Fw
  • Feldkoch
  • Heimleiter-Fw
  • Kantinenführer
  • Koch/ Hilfskoch
  • Lufttransportbegleiter
  • Verpflegungsbeauftragter Bord
  • Verpflegungssoldat

Auch einschlägige Tätigkeiten, die im Rahmen des Zivildienstes ausgeübt wurden, können angerechnet werden.

Prämienprogramm der Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen

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Die Ausbildereignungsprüfung – mit der Vorbereitung durch die Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen

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Nilkolaus Veit – der frisch gebackene Ausbilder

Nikolaus Veit, einer unserer aktiven Studierenden, berichtet aus seiner persönlichen Sicht, wie er die Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung und die Prüfung selbst erlebt hat.

BAP – Berufs- und Arbeitspädagogik. Was soll das überhaupt bedeuten?

Nun ja, wie ich kurz vor der Prüfung erfahren habe, als ich mir die Fragen von Dozenten Käfferlein, der extra für uns Studenten 90 prüfungsrelevante Fragen in Audioform aufnahm, ein letztes Mal im Auto anhörte, wurde mir das klar. Im Großen und Ganzen sind das alle pädagogische Mittel, die ein Ausbilder dazu einsetzt, seine Auszubildenden zum Lernen zu motivieren und ihnen dieses auch zu erleichtern … und noch viel viel mehr Themen rund um die Ausbildung.

Im Folgenden werde ich über den Weg von der ersten BAP-Stunde bis hin zur Übergabe des Zeugnisses berichten.

Wie alles begann

Alles begann mit den Worten des Herrn Käfferlein, als wir zu Beginn des Schuljahres noch keinen fixen Stundenplan hatten: „Ich hoffe, dass wir BAP in den ersten Stunden haben. Lieber kommt ihr um 5 in der Früh, als am Nachmittag.“

Wir hatten natürlich unsere 4 Stunden verteilt auf Mittwoch und Donnerstag Nachmittag.

Ein Ordner mit gefühlt 8000 Seiten begleitete uns durch diese Zeit, ebenso wie verschiedene Gesetzbücher. Hört sich trocken an, ist es auch, doch am Ende geht man mit einem guten Gefühl in die Prüfung.

Herr Käfferlein weiß natürlich, was aus diesem Ordner wichtig ist und was nicht, und so schrieb er uns die wichtigsten Fragen auf das Flipchart. Nach der 10. Frage hört sich alles gleich an. Das meiste hat irgendwas mit Ausbildung zu tun.

Nach Stunden, die sich endlos anfühlten, nicht aufgrund des Unterrichts, eher weil sich das Thema mit verschiedensten Teilbereichen auseinander setzt, die sich zuerst alle gleich anhören, wurde uns der Prüfungstermin für die schriftliche Prüfung mitgeteilt: Dienstag, 7. März 2017.

Daraufhin nahm natürlich die Anspannung zu. Allerdings habe ich es nicht wirklich geschafft, die zahlreichen Fragebögen, die uns Herr Käfferlein aushändigte , zu beantworten. 2 Wochen vor der Prüfung habe ich dann doch den einen oder anderen Fragebogen in die Hand genommen und ich konnte die meisten Fragen beantworten. Faszinierend, was alles hängen bleibt, wenn man im Unterricht gut zuhört.

Die schriftliche Ausbildereignungsprüfung bei der IHK München-Oberbayern

Wir wurden mit einem Bus zum Prüfungsort nach München gefahren, wo ca. 150 andere angehende Ausbilder schon vor Ort waren. Es begleitete mich das übliche „Pre-Prüfungsgefühl“, aber auch der Gedanke, dass ich mindestens genauso viel kann, wie der Großteil der Menschen, die auch an der Prüfung teilnehmen.

Plötzlich ging der Prüfungsraum auf und wir hatten keine Namen mehr, sondern nur noch eine Prüfungsnummer. Wahrscheinlich dient dies der Übersichtlichkeit seitens der IHK. Auch das Gerücht, dass viele IHK- Prüfer bereits höheren Alters sind, hat sich bewahrheitet. Nun gut.

Nach der Kontrolle der Ausweise und der Einladungsschreiben ging die Prüfung los. Es waren 70 Fragen, die ich im Großen und Ganzen schon mal gehört habe, die es galt, in 3 Stunden zu beantworten. Im Nachhinein kann ich mich nicht an eine einzige Frage erinnern.

Man bekommt verschiedene Ausgangssituationen, und dann muss man die Fragen im Multiple-Choice-Modus zu beantworten. Meistens musste man 3 Kreuze machen und hatte 5 Auswahlmöglichkeiten. Eine davon war völlig irre, und die anderen hörten sich alle gleich an. Im Nachhinein sprachen viele Prüflinge vom Zufallsprinzip. Ich habe das bei der einen oder anderen Frage auch angewandt.

Der Bus brachte uns wieder nach Hause, er hatte jedoch eine kleine Panne, denn wir sind einem Münchner hinten drauf gefahren.  Aber niemand hat sich verletzt. Dies nahmen wir als Anlass, uns noch im Bus ein kleines Hacker-Pschorr zu gönnen. Wir hatten ja keinen Unterricht mehr.

Als wir in Garmisch angekommen sind, haben ein Paar Klassenkameraden beschlossen, dass sie sich aufgrund der Teilnahme an der Prüfung ja noch mehr Bier verdient hätten. Diesen Eindruck könnte ich nicht teilen, denn ich wusste ja nicht, ob ich es geschafft hatte oder nicht. Unser Lehrer beruhigte uns am nächsten Tag. Er sagte:“Normalerweise könnt ihr alle davon ausgehen, dass ihr die Prüfung bestanden habt!“ – Ich glaubte ihm … und, wie sich herausstellen sollte, zu Recht.

Die praktische und mündliche Ausbildereignungs-Prüfung

Und so ging es eine Woche später in den Teil der praktischen Prüfung. Die fand nicht in München statt, sondern an der Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen. Sie war über zwei Tage verteilt und wurde von Prüfungsausschüssen abgenommen, die die IHK nach Garmisch beordert hat.

Bei dieser ist es so, dass man zuerst mit einem Klassenkameraden, der den Auszubildenden spielt, eine Unterweisung in Form der 4-Stufen-Methode den Prüfern vorstellt. Man muss dabei als Ausbilder einen gewissen Ablauf einhalten. In 15 Minuten ist das Ganze auch schon wieder vorbei.

Da wir im Vorfeld wussten, mit wem wir die Prüfung absolvieren, konnten wir uns natürlich sehr gut darauf vorbereiten. Meine „Auszubildende“ war Franziska Strobl. Alphabetisch.

Mein Thema: Guacamole herstellen

Wir trafen uns also vor der Prüfung und übten den richtigen Ablauf. Das Lustige an der Sache war, dass Frau Strobl gelernte Köchin ist und ich habe Hotelfachmann gelernt. Sie konnte das also viel besser als ich. Ich habe davor noch nie Guacamole hergestellt. Diese Unterweisung habe ich gewählt, weil ich und meine Freundin Avocado lieben, wir aber nie wussten, wie wir die Creme herstellen sollten.

Nach dreimaligem Üben war es dann auch schon soweit. Wir gingen mit einem guten Gefühl in die Prüfung.  Meine Prüfung verlief besser als die Übungen zuvor und ich war sehr zufrieden. Allerdings hatte ich meine Guacamole versalzen. Nach dem Abschmecken war sie so versalzen, dass wir beide für einen Moment nicht mehr sprechen konnten. Wir hofften,  dass die Prüfer die Creme nicht probieren. Zu meinem Glück!

Im Anschluss wurde ich zum Prüfungsgespräch einberufen. Aufgrund der guten Vorbereitung machte ich mir da wenig Sorgen. Man bekommt in 15 Minuten viele Fragen gestellt, die mündlich beantwortet werden müssen. Ich konnte fast alle Fragen beantworten und so wusste ich, dass ich die Prüfung bestanden habe. Die drei Prüfer überreichen mir mein Zeugnis und ich verließ den Prüfungsraum erhobenen Hauptes.

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Die erfolgreichen neuen Ausbilder der Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen

Die nüchternen Fakten:

Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen, Dozent: Reinhard Käfferlein
Unterrichtsfach: Berufs- und Arbeitspädagogik
Ziel: Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung
Von: September 2016 bis Ende März 2017, 4 Wochenstunden

Schriftliche Prüfung: München, IHK München-Oberbayern
Praktisch-mündliche Prüfung: Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen mit Prüfungsausschüssen der IHK München-Oberbayern
Prüfungserfolg: 100 Prozent

 


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Terra Madre Vol. 5 Tasting, Networking, Abschied nehmen

Heute beginnt der letzte Tag unseres Turin Aufenthalts, doch bevor sich  Abschiedsstimmung ausbreitet, stehen wir nochmal einen Tag unter vollem Strom..

Wir wollen alles sehen, mit jedem sprechen und vor allem alles schmecken. 🙂

Schmecken klingt gut… Das sollten wir gleich morgens umsetzten!

Erster Stop des Tages der Stand der Ferienregion Pavese!

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Deutsche Delegierte mit dem Team der Ferienregion Pavese

Hier gibt es die „Salame di Varzi“. In dem kleinen Örtchen Casanova wird diese Salami handgemacht. Es werden nur Zutaten aus der Region verarbeitet.

Das Fleisch kommt vom Züchter im Nachbarort und der verwendete Rotwein vom nahe gelegenen Weingut.

Die 6 Monate dauernde Reifung findet in einer Höhle unter dem Anwesen statt.

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Salame di Varzi

Der Chef schneidet uns sogar Scheiben seiner speziell für die Terra Madre hergestellten Pancetta herunter.

18 Schweine und 42 Monate waren nötig um die 88kg schwere Pancetta zu fertigen. Der Geschmack ist unfassbar fein und würzig.

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Pancetta

Zum Probieren der Salami und der Pancetta gibt es obendrein ein Glas roten Schaumwein –  die perfekte Kombination um den Tag zu beginnen.

An diesem Stand lernen wir auch ein „ark of taste“ Produkt der Region kennen.

Die „Peperoni de Voghera„, eine Paprika, die fast in Vergessenheit geraten ist und von einem Kleinbauern wieder aufgezüchtet wird.

Das Besondere an dieser Paprika ist die weiße Farbe, die sich erst mit der Zeit grün, gelb und dann rot färbt.

Die sehr dünne Schale und der süße Geschmack machen sie zu einem Genuss.

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Peperoni de Voghera

Nach einer kurzen Ruhephase im Park trennen wir uns und gehen zu den ersten Vorträgen des Tages.

Martin:

Mein Weg führt zum Slow Food Deutschland Meeting.Dort treffe ich wieder viele bekannte Gesichter, die wir in den letzten Tagen kennen gelernt haben.

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Wer kommt von wo?

Nach kurzer Einführung starten wir gleich mit einer super Motivationsansprache vom Slow Food International Vorstand. Er redet davon, dass wir eines der aktivsten Länder in Europa sind und wir auf einem super Weg in die Zukunft sind. Weiterhin betont er, dass wir mit großem Engagement vorangehen und ein Vorbild für andere Länder seien.

Anschließend wird über die inneren Strukturen von Slow Food geredet. In den nächsten Jahren gibt es einige strukturelle Veränderungen. Die Mitglieder werden aufgefordert, die Vorstände zu unterstützen.

Im Anschluss werden einige Gruppen gebildet, die sich auf Slow Food Themen stürzen. Wir arbeiten in Teams zusammen, hier werden Gründe und Lösungsvorschläge für diese ausgearbeitet.

Die Themen sind breit gefächert, von Bildung, Food Business starten, Stadt und Gärten, Saatgut, Fleisch und Tiere, Produkte und Chef Alliance bis hin zur Zukunft von Slow Food. In unserer Gruppe geht es um die Förderung der Bildung in den nächsten Jahren. Es werden einige Probleme angesprochen, unter anderem der Generationenwechsel in der Landwirtschaft oder: Wie wird der Bezug zu gutem Essen in der Kindheit gefördert? Einige Lösungsvorschläge werden in unserer Runde diskutiert und notiert. 20 Minuten später befinden wir uns wieder zurück im Saal und stellen unsere Themen vor. Die verschiedenen Probleme werden erläutert und Lösungen dargeboten.

Zum Abschluss gibt es noch eine kleine Zusammenfassung und den Hinweis, dass am Deutschen Slow Food Stand um 17.00 Uhr ein Empfang stattfindet.

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Auch die Kunst kommt nicht zu kurz 🙂

Julian:

Während Martin beim Networking ist, bin ich zum Chef Alliance Meeting mit Klaus Perovec verabredet.

Chef Alliance?

Ein Netzwerk von professionellen Köchen, die sich im Sinne der Slow Food Bewegung zusammengeschlossen haben.

Die Veränderung betrifft nicht nur alle Privathaushalte, sondern auch die Großküchen der Welt.

Bei diesem Meeting stehen Networking und Austausch im Vordergrund. So werden aus jedem Land CA Mitglieder vorgestellt, die kurz von ihren laufenden oder geplanten Projekten erzählen.

Aus Albanien ist Altin Prenga wieder mit dabei, der nochmal genauer auf seine 300 Kleinproduzenten eingeht, von denen er seine Ware bezieht.

Aus Ecuador erzählt ein junger Koch, dass er keine Bestellung macht, sondern sich von Kleinbauern die Erzeugnisse einfach schicken lässt und aus diesen kocht, was die Lieferung hergibt.

Aus Deutschland: wer hätte es gedacht – Klaus Perovec. 🙂

Vorweg sollte man wissen, dass die Chef Alliance Deutschland erst am Samstag offiziell gegründet wurde.

Klaus klärt uns auf, dass es in Deutschland erstmal darum geht, „regional“ neu zu definieren, da in vielen Regionen wegen des Klimas Gemüse schlecht wächst.

Auch, dass wir in Deutschland gewöhnt sind, Gemüse und Fleisch fertig geputzt zu kaufen, ist ein wichtiges Thema. Hier ist Aufklärungsarbeit schon in der Ausbildung wichtig.

Unter anderem steht auch „nose to tail cooking“ im Vordergrund.

„Nose to tail“ bedeutet das ganze Tier zu verarbeiten, nicht nur das Filet oder den Rücken. Sondern auch Kopf, Haxen oder Innereien zu verarbeiten.

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Klaus Perovec mit hoher Prominenz

Zum Schluss geht Olivier Roellinger noch auf die Bedeutung der Sterne für die CA und die Produzenten ein.

Er sagt, dass wir nicht die gleichen Fehler aus der Vergangenheit wiederholen dürfen. Wir sollten mehr Interesse an den Bauern zeigen und diese unterstützen.

Er geht auch darauf ein, dass Köche der Sternegastronomie eine sehr weite Medienpräsenz haben und diese nutzen sollten, um Menschen darüber aufzuklären, dass nachhaltiges und gesundes Kochen keine Magie ist.

Eine ebenso wichtige Frage ist, warum in Schulen Kunst, Musik und Religion gelehrt werden, aber nicht gesunde Ernährung?

Zum Abschluss gehen wir zum Empfang an den Deutschen Slow Food Stand. Wir werden versorgt mit Leckereien der deutschen Delegierten. Von Bauchspeck über Limpurger Rind bis hin zu Brezeln, Käse und bestem Wein 😉 Das Zusammentreffen der Deutschen Delegierten regt weiter an sich auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und Diskussionen zu führen.

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Feinster Speck

 

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Slow Food Youth Deutschland

 

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Slow Food Deutschland

Nach dem einen oder anderen Gruppenbild müssen Julian und ich uns langsam auf den Weg zum Bus machen. Ein letztes mal die Fahrt zur Gastfamilie, mit all den wunderbaren Menschen, die wir kennen lernen durften. Der Abschied fällt nicht leicht, aber die Freude auf ein Wiedersehen ist groß. Julian und ich sind dankbar, diese Erfahrung gemacht haben zu können. Wir freuen uns auf weitere großartige Begegnungen.

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Unsere Bus Crew 🙂

 

Text und Fotos: Julian Daniel, Martin Platzer

 


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Terra Madre Vol. 4: Vorträge, Experten, Familienessen

Wir sind immer noch total geflashed von der Atmosphäre in Turin. Die Freundlichkeit aller Nationen ist unfassbar, und heute haben wir die italienische Gastfreundlichkeit richtig kennengelernt. Beim gemeinsamen Abendessen mit den russischen Delegierten und allen Gastfamilien der Region Pinorolese; selbstverständlich sind auch alle deutschen Delegierten der Region dabei.

Aber bevor es zum gemeinsamen Abendessen geht, dürfen wir noch arbeiten, und bei dem Job steht man doch gerne auf.

Der Tag beginnt mit einer Vorlesung zum Thema „the true cost of cheap food“

Die Podiumsdiskussion findet in 5 Sprachen statt, zum Glück gibt es Direktübersetzer. Denn mein Chinesisch ist schon etwas eingerostet. 😉

Der Moderator verschafft uns einen Überblick über das Thema, es geht um die versteckten Kosten für die Umwelt und die Kosten für die Gesundheit bzw. das Gesundheitswesen.
Zwei Milliarden übergewichtige Menschen gibt es auf dem Planeten, und 2 Billionen US-Doller Kosten fallen jährlich an im Gesundheitssektor an, größten Teils durch ungesundes Fastfood.
Leider muss ich sagen, dass es das auch schon war mit dem themenbezogenen Reden.

Die Redner verstricken sich in verschiedene Angaben und Zahlen zu Hektargrößen der Kleinbauern in ihren Ländern und dass man diese erhalten muss.
Eine Jungbäuerin stellt ihr spannendes Projekt vor. Sie hat eine kleine Farm in den USA und hat einen Wochenmarkt in ihrer Heimat organisiert und verkauft alle ihre Erzeugnisse frisch.

Der Verkauf und die Unterstützung der Kleinbauern ist wichtig, aber nicht das Thema dieser Diskussion. Viel zu den wahren Kosten der Fast-Food-Gesellschaft erfahren wir nicht.

Dies ist auch den anderen Zuhörern nicht entgangen, ein Gast bringt dies in der Fragerunde zur Sprache, und es kommt noch mal kurz Schwung hinein, doch dann ist unsere Zeit leider auch um und viele Fragen bleiben offen.

Im kurzen Gespräch mit dem leicht aufgebrachten Gast stellen wir fest, dass er ein Aktivist von save-our-soils ist, die sich auf das Thema spezialisiert haben.
Und der sich zurecht die Frage stellt, warum man ihn nicht eingeladen hat.

Auf www.saveoursoils.com kann man sich genauere Infos einholen und besonders das  Video auf der Seite gibt uns einen Einblick in das Thema.

 

 

Zur gleichen Zeit findet ein Vortrag zum Thema „Slow Meat“ statt.

Es sind 5 internationale Experten zum Thema Slow Food in der „Meat“ Branche eingeladen. Metzgerinnen und Landwirte sitzen an einem Tisch und stellen sich vor. Sie kommen aus Australien, Amerika, Italien, Kuba und Südafrika.

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Die Experten bereiten sich auf die kommende Konferenz vor

 

Die Vereinigung „Slow Meat“ wurde in Denver gegründet und ist eine Unterorganisation von Slow Food. Der Moderator startet die Diskussion. Jeder der fünf erzählt von seinen Erfahrungen mit Tieren und der Einstellung zum Fleisch in dem jeweiligen Land.

Die Metzgerin aus Südafrika sagt, der Bezug zum Tier steht für sie an erster Stelle. Wenn sie ein Tier schlachtet, ist es ihr wichtig, dass es ein glückliches Leben hatte. Sie stellt sich immer die Frage, wo kommt das Tier her, wie heißt der Farmer, wie wurde das Tier gefüttert etc. Es ist extrem wichtig eine Beziehung zu dem Produkt aufzubauen, damit man es mit höchster Qualität weiter an den Endverbraucher abgeben kann.

Dem italienischen Experte geht es mehr um die Gegebenheiten der Farmen. Er sagt, es ist wichtig, dass die Tiere genügend Platz in der Freiheit haben. Tiere müssen in der Natur leben und nicht in Ställen. Die Farmer sollen sich wieder mehr an die Gegebenheiten der Natur anpassen und zum Ursprung der Landwirtschaft zurück finden.

Nach einer Stunden sind die ersten Fragen im Publikum aufgekommen. Eine Frage, die von mehreren Produzenten gestellt worden ist, bezieht sich auf das Marketing des Produktes. Wie kann man den Endverbraucher informieren, dass das Fleisch in höchster Qualität bei ihm ankommt und er dafür mehr bezahlen muss als in Supermärkten.

Die Kunden möchten eine Geschichte zu dem Produkt wissen. Der Bezug zum Tier muss aufgebaut werden. Das Fleisch wird nicht wie früher eingepackt und dem Endverbraucher in die Hand gedrückt. Die Metzger müssen den Verbraucher erzählen, unter welchen Umständen und an welchem Hof das Tier aufgewachsen ist. Eine weitere Strategie ist, Events zu veranstalten, um den Konsumenten die Möglichkeit zu geben, das Fleisch zu erleben und dadurch den Menschen auf emotionaler Ebene zu überzeugen.

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Fragen und Anregungen aus dem Publikum

 

Am Ende der Diskussion fragt der Moderator, wie sich die Experten die Zukunft von Slow Meat vorstellen?

Einerseits möchten Sie eine saubere und faire Kette vom Landwirt über den Metzger zum Verbraucher aufbauen. Jeder, der Fleisch einkauft, soll sich Gedanken machen, von wo es kommt, wie es behandelt wird, wie die Fleischqualität ist etc. Der Verbraucher muss für die Qualität mehr bezahlen und gleichzeitig soll er weniger übrig lassen. Jeder Mensch ist für die Nachhaltigkeit und Fairness der Produkte verantwortlich.

Andererseits sind sie sich einig, dass die Farmen wieder kleiner werden müssen. Nur wenn man eine überschaubare Anzahl an Tieren hat, kann man die Qualität garantieren, die der Endverbraucher erwartet.

Nach diesen, teils interessanten Diskussionen und einem Mittagessen in der Delegierten- Kantine, machen wir uns auf den Weg in die Innenstadt zum „Teatro Carigano“.
Dort ist der Vortrag „when  chefs side with farmers“. Es geht um die Verantwortung von Köchen nicht als Entertainer sondern als LM-Verarbeiter.

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Mitglieder der Slowfood Youth Deutschland begleiten uns

 

Die Diskussion ist mit einigen der einflussreichsten Köche der Szene:

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Von links:
Michel Bras und Olivier Roellinger Sterneköche aus Frankreich, Altin Prenga Koch aus Albanien, der Moderator Dan Saladino UK und Christina Bowerman, Köchin aus Rom

Michel Bras erzählt aus seiner Jugend und von der Region Laguiole, in der er aufgewachsen ist. Dort zogen die Leute in die Stadt, da es nichts gab. Doch er blieb mit der Idee zu kochen, Menschen wieder anzuziehen und etwas zu verändern. „Denn Kochen heißt das Leben lieben, die Region, die Leute

Olivier Roellinger, der nach einer schweren Erkrankung seine Karriere beendete und sich vom Kocholymp verabschiedete, arbeitet heute an verschiedenen Projekten.
Unter anderem für Slow Food Frankreich und als Vizepräsident von „Relais et Chateaux“.
Hier versucht er Spitzenköche der Szene davon zu überzeugen, ihr gewohntes Einkaufsverhalten zu ändern und direkt von Kleinproduzenten zu kaufen.

Altin Prenga hat mit Bauern aus seiner Heimat ein Netzwerk aufgebaut um eine gerechte und faire Bezahlung zu ermöglichen.
Heute hat sein Restaurant, das mitten in einer kargen Wüste steht, 300 Kleinlieferanten und er produziert jährlich 60.000 Mahlzeiten.

Christina Bowerman, die gebürtige Italienerin, hat sich nach 16 Jahren in den USA nun wieder in Rom niedergelassen.
Mit ihrem Netzwerk von Köchen „adoptiert“ sie junge Handwerker und versucht so das Wissen dieser Generationen zu sichern.

Diese vier Spitzenköche, alle wie sie nicht unterschiedlicher sein können, sind sich einig dass Aufklärungsarbeit einer der wichtigsten Punkte ist. 
Olivier: „Kochen ist nicht beschränkt auf Profis sondern für alle da, warum nicht wieder lernen und nicht vorschreiben lassen was wir essen.“
Wissen wir überhaupt, wo genau unsere Lebensmittel herkommen und wie sie behandelt werden oder schreiben uns große Unternehmen vor, was wir bekommen?

Eine kurze Video-Zusammenfassung findet ihr hier hier!

Nach so vielen Eindrücken am heutigen Tag ist es wieder an der Zeit zu unserer Gastfamilie zurück zu fahren. Bis zum Bus gibt es noch einen halbstündigen strammen Marsch, da wir ihn ansonsten verpassen…

Heute Abend steht noch ein Gemeinschaftsessen mit allen Gastfamilien, den deutschen und russischen Delegierten an. Nach eineinhalbstündiger Fahrt stehen wir an einem italienischen Hof, der uns mit regionalen Produkten aus seiner eigenen Landwirtschaft verköstigt. Wir sind ca. 50 Personen, die mit Pasta, Fleisch, Kartoffeln und Obst verwöhnt werden. Dazu können wir uns Wasser oder Rotwein von der Region aussuchen. (Dreimal dürft ihr raten, für was wir uns entscheiden)

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Die Gastfamilien mit den Delegierten

Somit stellen wir uns noch großartigen Unterhaltungen und Diskussionen mit anderen Delegierten. Die meisten sind von der „Slowfood Youth“ Organisation. Um 23 Uhr geht es endgültig zurück zur Gastfamilie. Ole, Julian und ich haben jedoch noch nicht mit dem Abend abgeschlossen und stürzen uns weiterhin auf interessante gastronomische und Slowfood Probleme, die wir in hitzigen Diskussionen und bei dem einen oder anderen Bier ausdiskutieren… 😉

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Slowfood Youth Tisch

 

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Hier werden alle Bedürfnisse gestillt 🙂

 

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Salone del Gusto am Wochenende. Menschen über Menschen.

Text und Fotos: Julian Daniel, Martin Platzer


2 Kommentare

Terminstress und Erlebniswahn

Ich muss ehrlich sagen, dass es so viel (und ich meine so unfassbar viel) zu erzählen gibt, dass ich nicht weiß, wo ich anfangen soll…

Wir brauchen einfach ein bisschen, um alles was wir hier erleben dürfen, in Wort und Schrift zu fassen.

Also gibt es nur ein paar Impressionen, die wir teilen wollen und ja, wir arbeiten noch… versprochen!!!



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Kraft tanken für den letzten Tag!

Heute wird der Beitrag noch etwas auf sich warten lassen.

Nach einer kreativen Podiumsdiskussion bis spät in die Morgenstunden wird erstmal Kraft getankt und die Sonne im „Parco del Valentino“ genossen.

Aber wir arbeiten auch, keine Sorge. 🙂

Text und Foto: Julian Daniel, Martin Platzer

 

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Terra Madre Vol. 3: Bajuwaren, Food Waste und die Polizia

Es ist wieder frühmorgens, doch irgendwie wird das Aufstehen nicht leichter. 🙂

Heute starten wir in unserer Tracht in den Tag, denn für die große Willkommens-Parada müssen wir uns ja schick machen.

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Seit gestern sind wir einer mehr in unserer Gastfamilie, Ole ist gestern Vormittag angereist und abends zu uns gestoßen.

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In der Mitte: Ole vom Restaurant „Restlos glücklich“

Ole arbeitet in Berlin für eine gemeinnützige Vereinigung im Kampf gegen „Food Waste“. Dazu später mehr.

Slow Food Youth Deutschland

Unsere erste Station des Tages ist das Treffen der „Slow Food Youth Deutschland“. Hier treffen wir andere junge Menschen im Alter zwischen 18 – 32 Jahren, die an der Slow Food Bewegung interessiert oder bereits voll dabei sind. Die Vorstandsvorsitzenden des Netzwerkes stellen uns zum Anfang die laufenden Projekte kurz vor:

„Leere Tonnen“ kämpft für einen Wegwerfstopp in Supermärkten. Bis zu 20 Millionen Tonnen Lebensmittel werden jährlich weggeworfen, bevor sie überhaupt den Verbraucher erreichen. http://slowfoodyouth.de/leere-tonne-kampagne/

„Schnippeldisko“ Hier fordern sie, dass auch zweibeinige Möhren ein Recht haben, geschnippelt zu werden. Von Höfen wird nicht standardisiertes Gemüse geholt, das die Supermärkte nicht verkaufen wollen, und zu Diskobeats wird gemeinsam gekocht. Da kommen schnell über 100 kg Gemüse zusammen und daraus können schonmal 9000 Portionen Suppe gekocht werden. Schnippeldisko

Dann gab es einen spontanen Besuch des Slow Food Gründers Carlo Petrini, der sich für das Interesse und den Einsatz der Youth’s bedankt und uns mit seiner offenen und packenden Art ins Gewissen ruft, dass es in Deutschland noch viel mehr Schätzenswertes und Besonderes gibt.

Die Projekte sind nicht nur für Unis und Studierende sondern für alle Landwirte und Verbraucher, denn von gesundem und fairen Lebensmitteln profitieren wir alle. „Lasst uns den Traum von nachhaltigen Lebensmitteln weiter spinnen und leben.“

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Zum Schluss des Treffens spielen wir noch ein Vernetzungsspiel, wörtlich, um uns alle besser kennen zu lernen. Danach werden offene Diskussionen und Unterhaltungen über Projekte von SFY und einzelne Teilnehmer gestartet.

Martin bleibt hier und wird später wieder zu unserer kleinen Gruppe stoßen.

Food Waste

Ich gehe zur Podiumsdiskussion: „Food Waste – A Horror Story

Hier diskutieren Professoren, Ärzte, Studenten und Köche aus aller Welt über die Lebensmittelverschwendung in unserer Gesellschaft.

Wie erwähnt, werden jährlich allein in Deutschland 20 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen.

Weltweit ist es ein 1/3 aller produzierten Lebensmittel, die im Müll landen. Was kann man machen und wohin geht die Zukunft, das ist ein großes Thema hier.

Einig sind sie sich alle, dass man an der Basis mit der Aufklärung viel erreichen kann und der Gesellschaft zeigen muss, dass ein weggeworfenes Lebensmittel nicht verschwindet sondern aufwändig entsorgt werden muss.

Doch so weit sollte es garnicht kommen. Schon bei passenden Verpackungen und Mengen sollte gespart werden, denn die meisten Lebensmittel werden noch vor dem Verkauf entsorgt. Bewusst einkaufen und Lebensmittel nicht sofort nach Ablauf des MHD wegwerfen ist der Kern der Diskussion.

Zu diesem Thema haben wir bei unserem neuen Mitbewohner nachgehakt.

Denn dieser arbeitet bei dem Verein „Restlos Glücklich e.V.“ Berlin. Eine gemeinnützige Organisation, die sich das Ziel gesetzt hat Lebensmittel wieder mehr wertzuschätzen.

Durch Bildungsprojekte und Kochkurse möchten sie Menschen dazu bewegen bewusst Lebensmittel zu verwerten.

Ole ist Restaurantleiter im „Restlos Glücklich Restaurant“ in Berlin-Neukölln. Dieses kleine Restaurant mit ca. 30 Sitzplätzen verkocht überschüssige Lebensmittel, die Supermärkte und Bauernhöfe nicht verkaufen können.

Ob krummes Gemüse, falsch etikettierte Ware oder Fehllieferungen – all diese Lebensmittel verarbeiten sie zu leckeren und gesunden Gerichten. Nächstes mal in Berlin definitiv ein Stopp wert. http://restlos-gluecklich.berlin

Bekanntschaft mit der Polizia

Bevor wir zu den Fotos der großen Parade kommen, mussten wir feststellen, dass bei diesem interkulturellen Event die Polizei nicht ganz auf unserer Wellenlänge ist.

Denn Martin treffe ich durch Zufall am Polizeistand wieder. Bevor ich ihn fragen kann, was passiert ist, werde ich schon von den Polizisten gestoppt und gefragt, wo mein Messer ist.

Anscheinend haben sie Martins Trachtenmesser an der Lederhose gesehen und ihn direkt eingepackt. Das meine ich auch wörtlich, alle Erklärungsversuche sind hoffnungslos und die Polizei schickt mich weiter.

Von hier wird Martin mit Blaulicht quer durch die Stadt gebracht zum Verhör ins Polizeirevier. Fotos, Fingerabdrücke und Befragung dauern drei Stunden…

Aber zur Parade ist er wieder rechtzeitig bei uns.

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Die Deutsche Delegation im Feierrausch

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Alle Nationen hatten ihre Flagge dabei

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Text und Fotos: Julian Daniel, Martin Platzer

 


Ein Kommentar

Terra Madre Vol.2: Eis, Presidi und Limpurger

22.09.2016

Unser Tag beginnt früh, 6:30 Uhr, unsere Gastmutter Helena hat uns ein tolles Frühstück vorbereitet.

Michele, unser Gastvater bringt uns frühmorgens schon zum Bus zurück nach Turin.
Im Bus treffen wir die anderen Delegierten von gestern wieder, auch einen Teil unserer deutschen Kollegen.

Vom sympathischen Rohkostkoch bis zur Landwirtschaftsstudentin, alles dreht sich um gutes und nachhaltiges Essen.

Doch bevor es zum Kennenlernen der 140 Nationen geht, starten wir erstmal mit einer Stadtführung durch Turin, denn es steht ja alles im Zeichen der Regionalität.
Unsere Stadtführung beginnt am Piazza Palazzo di Città, dem Zentrum und Rathaus von Turin.

An den alten Toren der Stadt geht es entlang zum größten Markt Europas. Auf dem Porta Palazzo gibt es 6 Tage die Woche erntefrisches Gemüse, Nüsse bis hin zu Fleisch und Innereien alles, was das Herz begehrt.

Fleisch.jpgFleisch

nüsse.jpgHülsenfrüchte

 

Der Stadtrundgang bringt uns durch Galerien und Castellos zu einem der schönsten Orte heute, der La Via Del Gelato, der Straße aus Eis. 🙂
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Hier reiht sich ein Eisstand an den anderen, alle Sorten stehen im Zeichen der Biodiversifikation. Das bedeutet, dass es nicht das normale Pistazieneis gibt sondern mit Bronte-Pistazien aus Sizilien, die nicht im Großhandel und im Supermarkt erhältlich sind, sondern regional vertrieben werden, ein Presidi-Produkt.
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Presidi Kaffe aus Honduras

Presidi?
Das Presidi-Projekt wurde von der „Slow Food Stiftung für biologische Vielfalt“ 2000 ins Leben gerufen.

Presidi sind Beispiele einer neuen, nachhaltigen Landwirtschaft für den Erhalt lokaler Ökosysteme, regionaler Traditionen und Lebensmittel unverwechselbarer Qualität.

Während die Arche des Geschmacks Schützenswertes auflistet und vor dem Vergessen bewahrt, übernimmt das Presidio aktive Förder- und Schutzaufgaben.

Ein Presidio ist ein Netzwerk aus Landwirten, Lebensmittelproduzenten, Händlern, Köchen und bewussten Verbrauchern, die sich zusammen aktiv um den Erhalt bestimmter Pflanzensorten, Tierrassen, Lebensmitteln und Kulturlandschaften einsetzen.

(Zum genaueren Nachlesen: Presidi )

Das bringt uns zu unserem Interviewpartner heute!

Limpurger.jpg
Dieter Kraft und sein Sohn Manuel

Dieter Kraft ist Zuchtleiter und Berater für die rund 90 Betriebe in Schwäbisch Hall, die sich zur Züchtung und dem Vertrieb des Limpurger Rind entschlossen haben.

Mit den rund 600 Kühen erhalten Sie diese alte Rasse, denn schon im 19. Jahrhundert wurde berichtet, dass der Limpurger Ochse ein „ganz vorzüglich zartes, saftiges und wohlschmeckendes Fleisch“ hat.

Das können wir nur bestätigen, unser Carpaccio-Probierteller, aus der Semerrolle (Schwanzstück), überzeugt uns von diesem intensiven Geschmack. Die feine Marmorierung des Fleisches ist ein Zeichen dafür, dass das Fett im Muskel ansetzt und nicht außen herum.

Sechs bis acht Wochen bevor die 6 Jahre alten Ochsen geschlachtet werden, beginnt die Endmast. Während dieser Zeit bekommen die Ochsen die gewünschte Fettabdeckung und die damit einhergehende Marmorierung im Fleisch.

Dies kann im Stall, aber auch während der Vegetationsperiode durch Zufütterung auf der Weide erfolgen.

Weiter Impressionen vom heutigen Terra Madre Tag:

juli, clara, knoblauchdandler.jpgJulian und Clara am Stand der Knoblauch Räucherei

 

Austern.jpgAustern Tasting! Vielleicht ergattern wir morgen ein Interview.

 

honig.jpgLet it BEE! Im Zeichen der Biene.

Bis morgen!

Text und Fotos: Martin Platzer, Julian Daniel

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Experten an der Hofa Garmisch: tvt-event

 

Habt ihr euch auch schon gefragt, wie die neuesten BMW-Modelle auf die Zugspitze gelangen? Eins können wir euch verraten: Weder fliegen sie noch werden sie eigenmotormäßig hochgefahren.

Das und noch viele Geheimnisse, Trends und Tricks der Veranstaltungstechnik brachte uns (der Klasse FS2) Mark Gerum am kürzlich in die Hofa Garmisch mit. Klaus Perovec hat ihn eingeladen, damit wir im Fach „Eventmanagement“ mal erfahren, was da in der Eventbranche so läuft.

Zu Beginn berichtete Herr Gerum von seinem beruflichen Werdegang. Über das Studium zum Veranstaltungstechniker setzte er erste Schritte in die Veranstaltungs- und Eventbranche. Mittlerweile ist er Mitgründer der titanic veranstaltungs technik GmbH mit Standort in Eschenlohe.

Wer kennt das nicht aus der Praxis im Hotel: „Könnten Sie schnell mal meinen Laptop mit Ihrem Beamer verbinden? Das funktioniert irgendwie nicht…“

Na klar, wir Hotelangestellte sind fast alle Technikfreaks und lösen ohne mit der Wimper zu zucken die Probleme der neuesten Technik. Da freut man sich umso mehr, wenn man einen Fachmann an seiner Seite hat!

Um eine Veranstaltung zu planen und durchzuführen, gehören nicht nur Technikverständnis, Flexibilität und Ehrgeiz dazu. Als Verantwortlicher muss man sich auch in der Veranstaltungsordnung auskennen. Ein Teil davon ist die Veranstaltungsstättenverordnung. Ein laaanges Wort für viiiiiiel Details, die aber für den reibungslosen Aufbau vor Ort in der Location sorgen.

Neben Sicherheitsaspekten, Logistikherausforderungen und dem perfekten Umgang mit dem Kunden lernten wir die Vielseitigkeit und Flexibilität dieses Berufsbildes kennen.

Neuester Techniktrend? Line-Array-Lautsprecher. Sie sorgen für gleichmäßigen, qualitativ hochwertigen Sound – auch bei riesigen Outdoor Veranstaltungen.

Zurück zu unserer Einstiegsfrage. Wir lüften das Geheimnis: Die Zahnradbahn von Deutschlands höchstem Berg leistet Spitzenarbeit und zieht die Luxus-PKWs nach oben.

An dieser Stelle: Vielen Dank an Mark Gerum von tvt Events!
tvt-event auf Facebook

 

Text von Antonia Inkoferer (Mitglied im Social-Media-Team)
Fotos von Christoph Schäfer-Burgund
Vielen Dank den beiden!


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Gastwirt und Slow-Food-Aktivist Thomas Zwink

Machen Sie, was Sie wollen …

…aber machen Sie es anders. So lautete die Botschaft, die Gastwirt und Slow Food-Aktivist Thomas Zwink der Klasse FS1 der Hotelfachschule mitgab. „Seien Sie nicht beliebig austauschbar oder gar vergleichbar!“, so eine weitere Aussage, bezogen auf den Erfolg im Gastgewerbe, „denn dann siegt der Preis über die Qualität“. Und das Thema Regionalität wird momentan sowieso von allen Gastronomen irgendwie bedient, aber so richtig konsequent macht es keiner. Provokante Aussagen, aber das braucht man für eine Diskussion, die nicht an der Oberfläche bleiben darf, sondern die Erkenntnisse bringen soll.

Der Dorfwirt von Unterammergau und tiefschürfende Fragen

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Eigentlich ging es an diesem Nachmittag im LTecFP-Unterricht um „Regionalität“, also um Lieferantenauswahl, Lieferwege und Speisekartengestaltung. Aber eigentlich war man sehr schnell bei viel tiefergehenden Fragestellungen gelandet. „Der Deutsche bezahlt für einen Liter Wein im Supermarkt durchschnittlich EUR 2,86. Wir haben in Deutschland einen gesetzlichen Mindestlohn von EUR 8,50. Welche Weinqualität erwartet einen folglich in einem Liter Billigwein?“ oder „Warum suchen Gäste den Schweinsbraten für EUR 8,90? Warum akzeptieren Sie schlechte Qualität, wenn der Preis günstig ist?“ oder „Warum soll ich überhaupt Schweinsbraten anbieten, wenn es ihn doch in jedem anderen Gasthaus auch gibt?“ Es wurde sehr angeregt diskutiert an diesem Nachmittag und zusätzlich bekamen die Studierenden noch Einblicke in den Mineralwassermarkt, die Aufzucht alter Schweinerassen und eine moderne Speise- und Getränkeauswahl.

01_ZwinkKeine Frage blieb offen, alles wurde vertieft, sogar kurze Filme über seine eigenen „Viecher“ hatte Thomas Zwink im Gepäck. Und eine weitere wichtige Botschaft, die mittlerweile auch in diversen Marketingkampagnen strapaziert wird: „Fleischqualität in einem Gasthaus ist eine Frage der Haltung.“ Es wurde nie so deutlich wie bei unserem Gast.

02_ZwinkBegonnen hatte alles mit der Diskussion über „Wie kommt man auf so was?“. Gemeint war hier der konzeptuelle Umbau des Betriebes von Thomas Zwink von einer klassischen Dorfwirtschaft zu einem ländlichen Restaurant. Im Falle „Dorfwirt“ kristallisierte sich schnell heraus, dass es an der Erfahrung liegt. Man könnte auch sagen, dass der Schlüssel im bunten Lebenslauf des Gastes liegt. Koch, Restaurantfachmann, eigene Betriebe, eine Selbständigkeit außerhalb der Gastronomie, dann aber wieder Rückkehr an den Herd („Ich wollte wieder selbst kochen“) machen es ihm leicht, über den Tellerrand zu denken. Aber das Umfeld muss man dabei immer im Blick behalten, denn „die machen was, was ich dann nicht mehr machen muss“. So sein Abschlusswort an die FS1. Aha – das meinte er also mit „Machen Sie, was Sie wollen, aber machen Sie es anders!“.

Lieber Thomas Zwink, vielen Dank für den Besuch in der Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen und für die wirklich tiefschürfende Diskussion.

Thomas Zwink auf Facebook
Die Website von Thomas Zwink
Die Facebookseite vom Dorfwirt

Nachschlag

Nicht lange nach Thomas Zwinks Besuch in der Schule machte sich die Klasse auf nach Unterammergau, natürlich in Begleitung des Initiators und Geschmackspartisanen Klaus Perovec. Die Frage war: Wie war’s? Wie schmeckt’s, was der Thomas da produziert?  In dieser Hinsicht waren alle einer Meinung: überirdisch! Nicht ganz so einfach war die Ermittlung der aufgetischten Spezialitäten; als Nichtdabeigewesender war ich da angewiesen auf die Informationen der Anwesenden.

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Zwei Beteiligte erinnern sich (die kleinen Erinnerungslücken rühren daher, dass die Befragung rund drei Wochen nach dem kulinarischen Gastmahl stattfand):

Zunächst mal Herr M.:

Eine sehr gute Frage, was es alles gab!

1.Einen Salat…(????)

2.Ein Forellentartar mit Avocadomousse und Mangospiegel

3.Ein Fischburger (Brachse?) im Spezial- Brötchen mit (Teriyaki?) Soße

4.Ein Böfflamott vom Rind mit unfassbar gutem Kartoffelpüree und (???Spinat)

5. Eine Dorfwirt-super-Dessertvariation mit Mousse au chocolate, Schokotarte, Vanilleeis, (Kaiserschmarren??) …

Dann hatten wir noch begleitende Weine: einen steirischen Spiegel 2015 vom Weingut Polz Steiermark

Und nen deutschen Riesling aus der Pfalz (???)

Und noch irgendeinen, nen Roten, weiß ich aber nicht mehr

Die Atmosphäre ist sehr authentisch, persönlich, sehr gute Betreuung, der Herr Zwink erklärt einem genau, was man vor sich hat, die Frau Zwink macht viel mit begleitenden Getränken. Viele kleine Storys über das Essen werden erzählt.

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Und Frau B. hilft bei der Erinnerung:

Echt stark M., du kannst dich an viel noch erinnern!

1. War der Salat nicht mit irgendeinem Käse?  Ziege glaub ich! Und Mango-Soße?

3. Der Burger war ein Brezen-Brachsen-Burger oder so!

4. War das Kartoffelpüree oder war des nicht Sellerie-Püree, und war da nicht ein Gemüse dabei, eine Mischung aus Blumenkohl und noch was??

5. Kaiserschmarrn is glaub ich richtig

Endgültige Klarheit können da nur zwei schaffen: der Dorfwirt selber oder Klaus Perovec! Erhellendes zu diesem Thema bitte in den Kommentar! Danke 🙂

 

(Text: Klaus Perovec, Reinhard Käfferlein, Herr M. und Frau B.)