Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen

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Die Ausbildereignungsprüfung – mit der Vorbereitung durch die Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen

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Nilkolaus Veit – der frisch gebackene Ausbilder

Nikolaus Veit, einer unserer aktiven Studierenden, berichtet aus seiner persönlichen Sicht, wie er die Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung und die Prüfung selbst erlebt hat.

BAP – Berufs- und Arbeitspädagogik. Was soll das überhaupt bedeuten?

Nun ja, wie ich kurz vor der Prüfung erfahren habe, als ich mir die Fragen von Dozenten Käfferlein, der extra für uns Studenten 90 prüfungsrelevante Fragen in Audioform aufnahm, ein letztes Mal im Auto anhörte, wurde mir das klar. Im Großen und Ganzen sind das alle pädagogische Mittel, die ein Ausbilder dazu einsetzt, seine Auszubildenden zum Lernen zu motivieren und ihnen dieses auch zu erleichtern … und noch viel viel mehr Themen rund um die Ausbildung.

Im Folgenden werde ich über den Weg von der ersten BAP-Stunde bis hin zur Übergabe des Zeugnisses berichten.

Wie alles begann

Alles begann mit den Worten des Herrn Käfferlein, als wir zu Beginn des Schuljahres noch keinen fixen Stundenplan hatten: „Ich hoffe, dass wir BAP in den ersten Stunden haben. Lieber kommt ihr um 5 in der Früh, als am Nachmittag.“

Wir hatten natürlich unsere 4 Stunden verteilt auf Mittwoch und Donnerstag Nachmittag.

Ein Ordner mit gefühlt 8000 Seiten begleitete uns durch diese Zeit, ebenso wie verschiedene Gesetzbücher. Hört sich trocken an, ist es auch, doch am Ende geht man mit einem guten Gefühl in die Prüfung.

Herr Käfferlein weiß natürlich, was aus diesem Ordner wichtig ist und was nicht, und so schrieb er uns die wichtigsten Fragen auf das Flipchart. Nach der 10. Frage hört sich alles gleich an. Das meiste hat irgendwas mit Ausbildung zu tun.

Nach Stunden, die sich endlos anfühlten, nicht aufgrund des Unterrichts, eher weil sich das Thema mit verschiedensten Teilbereichen auseinander setzt, die sich zuerst alle gleich anhören, wurde uns der Prüfungstermin für die schriftliche Prüfung mitgeteilt: Dienstag, 7. März 2017.

Daraufhin nahm natürlich die Anspannung zu. Allerdings habe ich es nicht wirklich geschafft, die zahlreichen Fragebögen, die uns Herr Käfferlein aushändigte , zu beantworten. 2 Wochen vor der Prüfung habe ich dann doch den einen oder anderen Fragebogen in die Hand genommen und ich konnte die meisten Fragen beantworten. Faszinierend, was alles hängen bleibt, wenn man im Unterricht gut zuhört.

Die schriftliche Ausbildereignungsprüfung bei der IHK München-Oberbayern

Wir wurden mit einem Bus zum Prüfungsort nach München gefahren, wo ca. 150 andere angehende Ausbilder schon vor Ort waren. Es begleitete mich das übliche „Pre-Prüfungsgefühl“, aber auch der Gedanke, dass ich mindestens genauso viel kann, wie der Großteil der Menschen, die auch an der Prüfung teilnehmen.

Plötzlich ging der Prüfungsraum auf und wir hatten keine Namen mehr, sondern nur noch eine Prüfungsnummer. Wahrscheinlich dient dies der Übersichtlichkeit seitens der IHK. Auch das Gerücht, dass viele IHK- Prüfer bereits höheren Alters sind, hat sich bewahrheitet. Nun gut.

Nach der Kontrolle der Ausweise und der Einladungsschreiben ging die Prüfung los. Es waren 70 Fragen, die ich im Großen und Ganzen schon mal gehört habe, die es galt, in 3 Stunden zu beantworten. Im Nachhinein kann ich mich nicht an eine einzige Frage erinnern.

Man bekommt verschiedene Ausgangssituationen, und dann muss man die Fragen im Multiple-Choice-Modus zu beantworten. Meistens musste man 3 Kreuze machen und hatte 5 Auswahlmöglichkeiten. Eine davon war völlig irre, und die anderen hörten sich alle gleich an. Im Nachhinein sprachen viele Prüflinge vom Zufallsprinzip. Ich habe das bei der einen oder anderen Frage auch angewandt.

Der Bus brachte uns wieder nach Hause, er hatte jedoch eine kleine Panne, denn wir sind einem Münchner hinten drauf gefahren.  Aber niemand hat sich verletzt. Dies nahmen wir als Anlass, uns noch im Bus ein kleines Hacker-Pschorr zu gönnen. Wir hatten ja keinen Unterricht mehr.

Als wir in Garmisch angekommen sind, haben ein Paar Klassenkameraden beschlossen, dass sie sich aufgrund der Teilnahme an der Prüfung ja noch mehr Bier verdient hätten. Diesen Eindruck könnte ich nicht teilen, denn ich wusste ja nicht, ob ich es geschafft hatte oder nicht. Unser Lehrer beruhigte uns am nächsten Tag. Er sagte:“Normalerweise könnt ihr alle davon ausgehen, dass ihr die Prüfung bestanden habt!“ – Ich glaubte ihm … und, wie sich herausstellen sollte, zu Recht.

Die praktische und mündliche Ausbildereignungs-Prüfung

Und so ging es eine Woche später in den Teil der praktischen Prüfung. Die fand nicht in München statt, sondern an der Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen. Sie war über zwei Tage verteilt und wurde von Prüfungsausschüssen abgenommen, die die IHK nach Garmisch beordert hat.

Bei dieser ist es so, dass man zuerst mit einem Klassenkameraden, der den Auszubildenden spielt, eine Unterweisung in Form der 4-Stufen-Methode den Prüfern vorstellt. Man muss dabei als Ausbilder einen gewissen Ablauf einhalten. In 15 Minuten ist das Ganze auch schon wieder vorbei.

Da wir im Vorfeld wussten, mit wem wir die Prüfung absolvieren, konnten wir uns natürlich sehr gut darauf vorbereiten. Meine „Auszubildende“ war Franziska Strobl. Alphabetisch.

Mein Thema: Guacamole herstellen

Wir trafen uns also vor der Prüfung und übten den richtigen Ablauf. Das Lustige an der Sache war, dass Frau Strobl gelernte Köchin ist und ich habe Hotelfachmann gelernt. Sie konnte das also viel besser als ich. Ich habe davor noch nie Guacamole hergestellt. Diese Unterweisung habe ich gewählt, weil ich und meine Freundin Avocado lieben, wir aber nie wussten, wie wir die Creme herstellen sollten.

Nach dreimaligem Üben war es dann auch schon soweit. Wir gingen mit einem guten Gefühl in die Prüfung.  Meine Prüfung verlief besser als die Übungen zuvor und ich war sehr zufrieden. Allerdings hatte ich meine Guacamole versalzen. Nach dem Abschmecken war sie so versalzen, dass wir beide für einen Moment nicht mehr sprechen konnten. Wir hofften,  dass die Prüfer die Creme nicht probieren. Zu meinem Glück!

Im Anschluss wurde ich zum Prüfungsgespräch einberufen. Aufgrund der guten Vorbereitung machte ich mir da wenig Sorgen. Man bekommt in 15 Minuten viele Fragen gestellt, die mündlich beantwortet werden müssen. Ich konnte fast alle Fragen beantworten und so wusste ich, dass ich die Prüfung bestanden habe. Die drei Prüfer überreichen mir mein Zeugnis und ich verließ den Prüfungsraum erhobenen Hauptes.

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Die erfolgreichen neuen Ausbilder der Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen

Die nüchternen Fakten:

Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen, Dozent: Reinhard Käfferlein
Unterrichtsfach: Berufs- und Arbeitspädagogik
Ziel: Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung
Von: September 2016 bis Ende März 2017, 4 Wochenstunden

Schriftliche Prüfung: München, IHK München-Oberbayern
Praktisch-mündliche Prüfung: Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen mit Prüfungsausschüssen der IHK München-Oberbayern
Prüfungserfolg: 100 Prozent

 


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Novellierte Ausbildereignungs-Verordnung AEVO

AdA_NotizWir haben eben wieder die Ausbildereignung-Prüfung erfolgreich hinter uns gebracht … aber andere noch vor sich. Für die nächsten Prüflinge gilt: Die Prüfung zum Nachweis der berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse ist jetzt wieder Pflicht. Seit 2003 musste der Nachweis der berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse im Sinne der AEVO nicht mehr erbracht werden.

Im Frühjahr 2008 hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) dann beschlossen, die Nachweispflicht für die berufs- und arbeitspädagogische Eignung wieder einzuführen.

Der Hauptausschuss des Bundesinstitues für Berufsbildung (BIBB) hat inzwischen der novellierten Fassung der AEVO zugestimmt. Am 30.01.2009 wurde die neue AEVO dann im Bundesgesetzblatt veröffentlicht.

Die bisher sieben Handlungsfelder wurde auf vier reduziert, wobei allerdings die Inhalte weitgehend erhalten blieben bzw. aktualisiert und um neue Inhalte ergänzt wurden.

Die vier Handlungsfelder:

  1. Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen
  2. Ausbildung unter Berücksichtigung organisatorischer und rechtlicher Aspekte vorbereiten
  3. selbständiges Lernen in berufstypischen Arbeits- und Geschäftsprozessen handlungsorientiert fördern
  4. Ausbildung zu einem erfolgreichen Abschluss führen und dem Auszubildenden Perspektiven für seine berufliche Weiterentwicklung aufzeigen.

Ein Rahmenplan für die Umsetzung der neuen Verordnung wird zur Zeit erarbeitet.

In der neuen Rechtsverordnung ist zudem geregelt, dass all diejenigen, die während der Aussetzung der AEVO als Ausbilder tätig waren, auch in Zukunft von der Verpflichtung, ein Prüfungszeugnis nach der AEVO vorzulegen, befreit sind. Dies gilt nur dann nicht, wenn die bisherige Ausbildertätigkeit zu gravierenden Beanstandungen durch die zuständige Stelle (in der Regel Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern) geführt hat. Mit dieser Vorschrift wird den Betrieben ein praktikabler Übergang auf die neue Rechtslage ermöglicht. Andere Befreiungsvorschriften stellen weiterhin sicher, dass auch vergleichbare Qualifikationen das AEVO-Zeugnis ersetzen können. [Quelle: foraus.de]

Die novellierte AEVO tritt am 1. August 2009 in Kraft.

Quelle und weitere Informationen: www.foraus.de
Weitere Infos siehe auch hier.
Und hier die neue AEVO 2009 zum Download (pdf)


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Ausbildereignungs-Prüfung bestanden

Freude, Erleichterung und – berechtigterweise – auch Stolz bei 19 Absolventen der Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen! Worum geht’s? Die 19 aus der Klasse FS 1 unserer Hotelfachschule hatten das Wahlfach „Berufs- und Arbeitspädagogik“ belegt und konnten am 12. und 13. Mai ihren AdA-Schein entgegennehmen. Korrekt ausgedrückt: den Nachweis, dass sie die berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen um ausbilden zu dürfen.

Und alle 19 haben bestanden! Dazu gratulieren wir auch hier noch einmal ganz herzlich.

Vorausgegangen war eine intensive Vorbereitung durch den Fachdozenten Reinhard Käfferlein. Dabei wurde der vorgeschriebene Stoff der sieben Handlungsfelder vermittelt und erarbeitet.

Die schriftliche Prüfung fand am 5. Mai bei der IHK München/Oberbayern in München statt. Nach Meinung unserer Teilnehmer war sie doch recht anspruchsvoll – aber lösbar.

Eine Woche später nahmen dann zwei Prüfungsausschüsse der IHK den praktischen und mündlichen Teil der Prüfung an der Hotelfachschule ab. Zunächst galt es in einer Unterweisungsprobe einem Auszubildenden einen Arbeitsvorgang zu vermitteln – nach pädagogischen, methodischen und didaktischen Prinzipien. Trotz mehr oder minder ausgeprägter Nervosität wurde auch dieser Teil von allen gut bewältigt.

Im anschließenden „Prüfungsgespräch“ mussten die Teilnehmer ihre theoretischen Kenntnisse rund um die Ausbildung unter Beweis stellen. Und dann der große Augenblick: Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses überreicht die vorläufige Bescheinigung, dass die Prüfung in allen Teilen bestanden wurde.

Damit haben sich unsere Studenten eine wichtige Zusatzqualifikation erarbeitet, die ihnen in ihren späteren beruflichen Positionen zugute kommen wird. Um so mehr, als ja ab dem 01.08.2009 der Nachweis der berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse durch die AdA-Prüfung wieder Pflicht wird.

Hier die erfolgreichen Prüflinge:

AdA_2009_FS1

Vordere Reihe (v.l.n.r.): Florian Gaßner, Patrick Kesselring, Maximilian Schwaller, Kerstin Kunz, Sonja Zadra
Mittlere Reihe (v.l.n.r.): Johann Abfalter, Simon Schlaipfer, Florian Trott, Christian Müller, Karl-Heinz-Raff, Constantin Dorn, Wolfgang Suttner, Dozent Reinhard Käfferlein
Hintere Reihe: (v.l.n.r.): Madlen Reusch, Teresa Flatter, Andrea Bauer, Julia Mayer, Petra Brey